« Firmenbücher und Insolvenzregister werden EU-weit vernetzt | Home | Teures Stadion-Eröffnungsfest: Geschäftsführer verklagt »
Neuerliche Forderung nach 10.000 Euro-GmbH
von Dr. Lukas Fantur | 6. Februar 2008
Die 10.000 Euro-GmbH wird in einer Presseaussendung der Jungen Wirtschaft als zentrales Anliegen propagiert.
Erst kürzlich forderte deren Bundesgeschäftsführerein Elisabeth Zehetner im Kurier-Interview die Herabsetzung des Mindestkapitals bei GmbH-Gründungen. Mit Presseaussendung von heute (6.2.2008) tritt Zehetner mit dem selben Anliegen neuerlich an die Öffentlichkeit.
Gründungsdauer
„Internationale Vergleiche zeigen, dass hierzulande die Kapitalhürden bisher zu hoch und die Gründungsdauer folglich sehr lange ist“ führt Zehetner in ihrer Presseaussendung aus.
Tatsächlich hängt die Gründungsdauer allerdings nicht von der Höhe des vorgeschriebenen Mindestkapitals, sondern von der Arbeitsgeschwindigkeit der Firmenbuchgerichte ab. Die bloße Senkung des Mindestkapitals auf 10.000 Euro-GmbH macht die GmbH-Gründung also nicht schneller.
Rechtsanwalt GmbH-Gründung
Rechtsanwalt Dr. Lukas Fantur
1230 Wien, Endresstraße 119
Tel. +43 (0)1 / 513 85 20
- GmbH-Gründung künftig ohne Notar
- Deutschland: Regierungsentwurf zur Modernisierung des GmbH-Rechts beschlossen
- GmbH-Gründung und elektronischer Gründungsantrag
- Deutschland: GmbH-Reform beschlossen
- GmbH-Mindeststammkapital: Anhebung auf 39.000 Euro geplant
- Symposium zur GmbH-Reform
- Scheitert die deutsche GmbH-Reform?
- Auftakt zur GmbH-Reform
- Leitl für rasche Umsetzung der GmbH-Reform
- Einfache GmbH als Antwort auf britische Limited gefordert
Themen: GmbH-Reform | 3 Kommentare »
14. Juni 2008 um 23:00
Die Gründung einer GmbH ist und bleibt ein Hürdenlauf bergauf und nicht bergab. Selbst die Umstellung bzw. Änderung der Regelung in Sachen 10000 Euro GmbH ändert nichts daran. Brennend interessieren würde mich jedoch, wann und ob überhaupt die 10000 Euro GmbH kommt???
Wir haben bereits Juni 2008 und mittlerweile ist nichts mehr zu hören, wann oder ob überhaupt noch diese neue Form der GmbH Gründung möglich sein wird.
Für Informationen bin ich im Vorwege sehr dankbar.
Andreas Herrmann
16. Juni 2008 um 11:05
Tatsächlich ist es um die GmbH-Reform in Östereich still geworden. Dass das Justizministerium eine Arbeitsgruppe unter Beiziehung externer Experten eingesetzt hätte (wie sonst bei Vorhaben dieser Art üblich), ist nicht bekannt. Auch auf der Website des Justizministeriums finden sich keine Hinweise über den Stand der Reformbemühungen (Stand: 15.6.2008).
Bei einem Symposium zur GmbH-Reform am 18.1.1008 hatte Justizministerin Berger das Vorliegen eines Begutachtungsentwurfes innerhalb eines Jahres angekündigt. Zum Mindeststammkapital meinte sie damals, sich eine Absenkung auf 10.000 Euro vorstellen zu können. Siehe http://www.gmbhrecht.at/2008/01/18/symposium-zur-gmbh-reform/
Eine Absenkung auf 10.000 Euro fordert auch die Wirtschaftskammer. Siehe http://www.gmbhrecht.at/2008/01/25/wko-prasident-fur-rasche-umsetzung-der-gmbh-reform/
21. März 2009 um 22:06
Soll bei der GmbH das Mindeststammkapital abgesenkt werden? Hier können Sie an der Umfrage von GmbHRecht.at teilnehmen:
http://www.gmbhrecht.at/gmbh-mindestkapital-umfrage/